Enthält | Veranstaltungsmitschnitt
Aus der Programmankündigung: Beide Komponistinnen des Abends, die australische Komponistin Liza Lim, derzeit Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin, und die in München und Zürich lebende Isabel Mundry, Mitglied der Akademie der Künste, stellen ihre neuen Kompositionen in komplexe geschichtliche, von kultureller Erfahrung geprägte Räume und ändern und intensivieren die Perspektive. Dies geschieht auf der Grundlage aktueller Befragungen: der Körperlichkeit des Frauseins und der Echoräume von Oralität, dem Zusammenspiel von Hören, Erinnern und Performanz. Für Isabel Mundry ist „Figura eine Komposition darüber, wie sich das eine im andern zeigt, wie es Ahnung oder Spur ist oder erneuerte Gestalt. (...) Klanggestalten sind nicht allein Ausdruck, sondern ebenso Abdruck von etwas. Sie sind Gesten eines Aufnehmens und Weitertragens.“ Liza Lims Sex Magic, ein ausuferndes Ritual für Kontrabassflöte, Elektronik und kinetisches Schlagzeug für die New Yorker Flötistin Claire Chase ist „ein Werk über eine alternative kulturelle Logik der weiblichen Macht, die mit den Zyklen der Gebärmutter verbunden ist“ - der Gebärmutter als Ort göttlicher Weisheit, und verweist auf die Pythia in Delphi und die hinduistische Wutgöttin Kali. Wechselnde Konstellationen zwischen den Trompetern bei Mundry und live-elektronische sowie installative Komponenten bei Lim verräumlichen und intensivieren das Hörerlebnis. In einem Gespräch miteinander gehen beide den Spuren der anderen nach. |