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Manfred-Krug-Archiv
Kurzbiografie/ Geschichte der Institution Geboren am 08.02.1937 in Duisburg – gestorben am 21.10.2016 in Berlin; nach mehreren Umzügen, u. a. nach Henningsdorf bei Berlin und 1949 nach Leipzig arbeitet er nach Abschluss der Lehre als Stahlschmelzer im Stahl- und Walzwerk Brandenburg, während er sein Abitur an der Abendschule nachholt; ab 1954 Studium an der Staatlichen Schauspielschule in Ost-Berlin, das er wegen „disziplinarischer Schwierigkeiten“ beenden muss; 1955 Eleve am „Berliner Ensemble“, wo er 1957 seine Schauspielreifeprüfung ablegt; ab 1957 erste Nebenrollen in Kino- und Fernsehfilmen; größere Rolle in „Fünf Patronenhülsen“ von Frank Beyer 1960 und in der Fernsehinszenierung „Urfaust“ 1961; 1962 gelingt ihm mit der Hauptrolle im Film „Auf der Sonnenseite“ der Durchbruch als Schauspieler, schnell wird er zum Publikumsliebling in der DDR, der Film „Spur der Steine“, in dem er mit der Figur des draufgängerischen „Hannes Balla“ eine seiner wichtigsten Rollen spielt, wird kurz nach der Premiere 1966 verboten; neben seiner Beliebtheit als Schauspieler wird er in den 1960er Jahren auch als Jazz-Sänger zunehmend populär, es folgen Schallplattenaufnahmen und Auftritte mit dem Komponisten und Saxophonisten Günther Fischer; 1976 unterschreibt er die Petition gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann, da er daraufhin er starke Berufseinschränkungen erfährt, siedelt er 1977 nach West-Berlin über und tritt dort zunächst im Fernsehen auf, u. a. in der Rolle des LKW-Fahrers „Franz Meersdonk“ in „Auf Achse“ oder als Anwalt „Robert Liebling“ in der von seinem Freund Jurek Becker geschriebenen Serie „Liebling Kreuzberg“; 1984–2001 übernimmt er die Rolle des Kommissars „Paul Stoever“ in der Hamburger Tatort-Reihe; mehrere Auszeichnungen, u. a. 1968 mit dem Nationalpreis der DDR, 1987 und 1988 mit dem Adolf Grimme Preis, 1990 dem Bayerischen Filmpreis und der „Goldenen Kamera“, 2013 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland; Publikation mehrerer Bücher, darunter auch der autobiografische Titel „Abgehauen“ (1996), der 1998 von Frank Beyer verfilmt wurde; 2014 Erscheinung des Albums „Auserwählt“, anschließend Tournee-Auftritte mit der Jazz-Sängerin Uschi Brüning. Beschreibung des Bestandes Archiv Rollen- und Szenenfotos, Produktionsunterlagen, Drehbücher und Texte zu seinen Film- und Fernsehrollen, u. a. vom „Tatort“ (ARD 1984 - 2001), „Auf Achse“ (ARD 1980 - 1996) und „Liebling Kreuzberg“ (1986 – 1998); Kritiken; Manuskripte, u. a. von lyrischen und biografischen Texten, Textentwürfe, u. a. zu seinem Buch „Abgehauen“ (Econ Verlag 1996); Materialien zu seinen Werbekampagnen; Progress-Filmprogramme zu seinen DEFA-Filmen; zahlreiche Fernsehmitschnitte seiner Auftritte, Gesangsaufnahmen; Korrespondenz, u. a. mit Inge Heym, Eberhard Esche und Krista Maria Schädlich, Anfragen von Institutionen und Unternehmen; Preise und Urkunden; Tagebücher und andere biografische Unterlagen, z. B. Schulhefte seines Vaters Rudolf Krug, persönliche Fotos und Gegenstände. Bibliothek: Widmungsexemplare, u. a. von Wolf Biermann, Stefan Heym und Jurek Becker.
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