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Kito-Lorenc-Archiv
Kurzbiografie/ Geschichte der Institution Geb. am 4. März 1938 in Schleife / Slepo (Oberlausitz) - gest. am 24. September 2017 in Bautzen / Budyšin. Kito Lorenc war der Sohn eines Sägewerksbesitzers und Enkel des sorbischen Schriftstellers Jakub Lorenc-Zalĕski. Nach dem Besuch der sorbischen Oberschule mit Internat in Cottbus studierte er von 1956 bis 1961 Slawistik an der Universität Leipzig und arbeitete im Anschluss bis 1972 am Institut für sorbische Volksforschung in Bautzen / Budyšin. 1969 bis 1976 leitete er einen Zirkel junger sorbischer Autoren. 1972 bis 1979 war Lorenc als Dramaturg am Staatlichen Ensemble für sorbische Volkskultur tätig. Danach lebte er als freier Schriftsteller, Nachdichter und Herausgeber in Wuischke / Wuježk bei Hochkirch in der Oberlausitz. Lorenc, der sich als Schriftsteller sorbischer und deutscher Sprache verstand, gehörte zur sächsischen Dichterschule. Er war einer der wichtigsten Mittler zwischen der sorbischen und deutschen Dichtung und sorgte durch seine Sammlungen und Nachdichtungen für eine breite Rezeption der sorbischen Literatur im deutschen wie im slawischen Kulturbereich. Für seine Werke, die teils in beiden Sprachen, teils aber auch nur in sorbischer oder deutscher Sprache erschienen, wurde er mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt, darunter der Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste (1991), der Lessing-Preis des Freistaates Sachsen (2009), der Petrarca-Preis der Burda-Stiftung (2012) und der Christian-Wagner-Preis (2016). Kito Lorenc war Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, des P.E.N. Zentrums Deutschland und der Sächsischen Akademie der Künste. Beschreibung des Bestandes Der schriftliche Nachlass ist zweisprachig und umfasst Werkmanuskripte (Lyrik, Prosa, Theaterstücke, Nachdichtungen, Herausgaben, literaturwissenschaftliche Arbeiten), Materialsammlungen, Dokumente zur Arbeit in Verbänden, Fotografien, Korrespondenzen mit Dichtern (u.a. Volker Braun, Heinz Czechowski, Róža Domašcyna, Benedikt Dyrlich, Elke Erb, Adolf Edler, Peter Handke, Manfred-Peter Hein, Wulf Kirsten), Wissenschaftlern und Kulturschaffenden sowie Institutionen des literarischen Lebens. Bibliothek: ca. 350 Bde.
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