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Hans-W.-Geißendörfer-Archiv
Kurzbiografie/ Geschichte der Institution 1941 Hans W. Geißendörfer wird am 6. April in Augsburg als Sohn eines Pfarrers geboren, der kurz darauf als Militärgeistlicher in der Sowjetunion fällt. Er wächst in Neustadt an der Aisch in Franken auf. 1955-1961 Gymnasiast im Internat in Windsbach. 1962-1967 Er studiert in Erlangen, Marburg, Zürich und Wien Germanistik, Philosophie, Theaterwissenschaft, Psychologie und Politische Wissenschaften sowie afrikanische Sprachen, legt aber kein Examen ab. Er engagiert sich beim Studententheater und dreht mit einer 16-mm-Kamera erste Filme. 1967 Er dreht mit „Anna Kahn“ und „Eins & Eins“ seine ersten Kurzspielfilme. 1968 Regieassistent bei George Moorse, der später 100 Folgen der Vorabendserie „Lindenstraße“ dreht. 1969 Regiedebüt mit dem Fernsehfilm „Der Fall Lena Christ“. 1970 Für seinen Film „Jonathan“ (1969) wird er mit dem Deutschen Filmpreis, Filmband in Silber, für die beste Nachwuchsregie ausgezeichnet. 1971 Er zählt zu den Initiatoren des Filmverlags der Autoren, der bis 1986 Bestand hat. 1976 Für „Sternsteinhof“ erhält er den Deutschen Filmpreis, Filmband in Silber. 1979 Die Paricia-Highsmith-Verfilmung „Die gläserne Zelle“ (1978) wird mit dem Deutschen Filmpreis, Filmband in Gold, und einer Oscar-Nominierung gewürdigt. 1982 Für die Thomas Mann-Adaption „Der Zauberberg“ erhält Hans W. Geißendörfer den Deutschen Filmpreis, Filmband in Silber. Er gründet die Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion. 1983 „Ediths Tagebuch" ist der Eröffnungsfilm der Filmfestspiele in Venedig. 1985 Mit der „Lindenstraße“ entwickelt Geißendörfer eine Langzeit-Serie, die wöchentlich in der ARD ausgestrahlt wird. Geißendörfer beschränkte sich bald nach dem Serienstart auf die künstlerische Leitung und die inhaltliche Konzeption. 1988 Für die „Lindenstraße“ wird er in den folgenden Jahren mit mehreren Medienpreisen ausgezeichnet wie „Bambi“ (1989) „Goldene Kamera“ (1998 und 2001) und Adolf-Grimme-Preis mit Gold (2001). 1990 Die Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion richtet ein Produktionsbüro in London ein. 1993 Seine Dürrenmatt-Verfilmung „Justiz“ (1993) wird sowohl für den Golden Globe als auch den Oscar nominiert. 2004 Er dreht den Kinofilm „Schneeland“. In den folgenden Jahren ist Geißendörfer Produzent und Koproduzent, u. a. André Erkaus „Selbstgespräche“ (2008), Apichatpong Weerasethakuls „Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben“ (2010), Gewinner der Filmfestspiele in Cannes 2010, Jeanine Meerapfels „Der deutsche Freund“ (2012), Feo Aladags „Zwischen Welten“ (2014). 2015 Hana Geißendörfer, die zuvor schon als Drehbuchautorin für die Serie tätig war übernimmt die Produktion der „Lindenstraße“. Geißendörfer bleibt für Verwaltung und Finanzen zuständig. Hans W. Geißendörfer wird das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2020 Die Vorabendserie „Lindenstraße“ wird eingestellt. Beschreibung des Bestandes Drehbuchfassungen, Produktionsunterlagen, Fotos, Werbematerial, Kritiken und Zuschauerzuschriften zu seinen Filmen, u. a. „Jonathan“ (1969), „Die gläserne Zelle“ (1978), „Der Zauberberg“ (1982), „Ediths Tagebuch" (1983), „Justiz“ (1993), „Schneeland“ (2004); Drehbuchentwürfe zu seinen Filmprojekten; Korrespondenz. Drehbuchfassungen, Produktionsunterlagen, Fotos, Szenenbildentwürfe, Werbematerial, Kritiken und Zuschauerzuschriften zur Fernsehserie „Lindenstraße“ (1985-2019).
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