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Heiner-Carow-Archiv
Kurzbiografie/ Geschichte der Institution Am 19. September 1929 in Rostock geboren. Während der Schulzeit Mitarbeit in einem Jugendtheater. Nach dem Abitur ab 1950 im DEFA-Nachwuchsstudio, anschließend als Regisseur im DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme, Debütfilm "Bauern erfüllen den Plan" (1952), zahlreiche weitere Kurz-Dokumentarfilme. 1956 Wechsel ins DEFA-Studio für Spielfilme. Spielfilmdebüt "Sheriff Teddy" (1957), weitere Kinder- und Jugendfilme, u. a. "Sie nannten ihn Amigo" (1959), "Ikarus" (1975). Daneben sozial engagierte Filme, u. a. "Das Leben beginnt" (1960), "Die Hochzeit von Länneken" (1963). Verbot des Films "Die Russen kommen" (1968), eine geänderte Fassung kommt 1970 unter dem Titel "Karriere" in die Kinos, erst 1987 Aufführung der rekonstruierten, ursprünglichen Fassung. "Die Legende von Paul und Paula" (1972, Drehbuch: Ulrich Plenzdorf) avanciert, obwohl in der DDR-Presse heftig umstritten, mit drei Millionen Besuchern zur erfolgreichsten Produktion der DEFA-Geschichte. 1973 Ablehnung der Verfilmung von Plenzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W." durch die DEFA. Nach dem Publikumserfolg "Bis daß der Tod euch scheidet" (1978) Arbeit an einer Reihe von Projekten, doch weder "Simplicius Simplicissimus" (Drehbuch: Franz Fühmann), an dem Carow mit Unterbrechungen von 1964 - 1992 arbeitet, noch die in Zusammenarbeit mit der Band Pankow geschriebene Rockoper "Paule Panke" werden realisert. Erst mit "So viele Träume" (1986) kann er wieder ein Film drehen. Mit der Thematisierung von Homosexualität in "Coming Out" (Premiere am 9. November 1989) gelingt ihm ein Tabubruch in der DDR. Nach der Wende vorrangig Arbeiten für das Fernsehen, u. a. "Begräbnis einer Gräfin" (1991, Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase). Ab 1977 Mitglied im Präsidium des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden der DDR, 1978 zum Mitglied der Akademie der Künste der DDR gewählt,1982 - 1992 Vizepräsident der Akademie der Künste der DDR, ab 1984 gleichzeitig Mitglied der West-Berliner Akademie der Künste. 1996 Ernennung zum Direktor der Abteilung Film und Medienkunst der Akademie der Künste. Auszeichnungen: 1959 und 1967 Heinrich-Greif-Preis, 1980 Nationalpreis der DDR, 1988 Regiepreis beim 5. Nationalen Spielfilmfestival der DDR (für "Die Russen kommen"), Deutscher Kritikerpreis 1989, Silberner Bär der Berlinale 1990 und Regiepreis des Nationalen Spielfilmfestivals der DDR (für "Coming Out"), Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste (1990). Seit 1954 mit Evelyn Carow verheiratet, die zugleich als Cutterin seiner sämtlichen Filme nach "Karriere" fungiert. Zwei Kinder. Am 31. Januar 1997 an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Beschreibung des Bestandes Archiv Drehbücher, Drehbuchentwürfe und Szenarien, Drehpläne u.a. Produktionsunterlagen, Motiv-, Werk- und Szenenfotos, Werbematerialien, Programmhefte und Kritiken zu seinen Filmen, u.a. "Die Legende von Paul und Paula" (DDR 1972), "Bis daß der Tod euch scheidet" (DDR 1977/1978) und "Coming out" (DDR 1989), Drehbuchentwürfe von nicht verfilmten Stoffen wie "Die neuen Leiden des jungen W." oder "Simplicissimus"; Korrespondenz; biografische Unterlagen, Privatfotos
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