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Luc-Bondy-Archiv
Kurzbiografie/ Geschichte der Institution geboren am 17. Juli 1948 in Zürich – gestorben am 28. November 2015 in Zürich; einer der prägenden europäischen Schauspiel- und Opernregisseure seit den 1970er Jahren. Nach einer Ausbildung an der Pantomimenschule von Jacques Lecoq in Paris und kurzer „Lehrzeit“ als Regieassistent am Hamburger Thalia Theater 1971 in Göttingen die erste Inszenierung. Mit einem der Poesie verpflichteten Ansatz, der die gesellschaftliche Funktion der Bühnenkunst in der Untersuchung des Sozialen, des Zwischenmenschlichen und der Begegnung der Geschlechter verortete, war Bondy in einem politisch aufgeladenen Umfeld ein Antipode. Der Durchbruch gelang ihm 1973 mit der Münchner Inszenierung von Edward Bonds „Die See“, die zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Im Lauf der Zeit folgten zwölf weitere Einladungen und eine Laufbahn, die Bondy in zahlreiche Metropolen führte. Als freier Regisseur arbeitete er in halb Europa, besonders häufig aber in Berlin, wo er ab 1976 das Profil der Schaubühne etwa durch Uraufführungen von Stücken Botho Strauß‘ mitprägte und sie in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre sogar leitete. 1997 übernahm er die Intendanz der Wiener Festwochen, denen er 17 Jahre lang vorstand. Von 2012 übernahm er das Théâtre de l’Odéon in Paris, dessen Selbstverständnis als „Théâtre de l’Europe“ dem Europäer Bondy wie auf den Leib geschneidert war. 1976 debütierte er in Hamburg als Opernregisseur, auch das auf Anhieb mit Erfolg, wovon Arbeiten in Brüssel, Paris Salzburg, London, Mailand und an der New Yorker Met zeugen. Bondys besondere Liebe galt den Opern Mozarts, doch auch mit Uraufführungen von Werken zeitgenössischer Komponisten wie Philippe Boesmans und Marc-André Dalbavie reüssierte er. Seine Karriere als Theatermann reflektierte er in mehreren biografisch angelegten Büchern. Und auch als Filmregisseur machte er sich einen Namen; seine letzte Arbeit, „Les Fausses Confidences“ nach Marivaux mit Isabelle Huppert und Louis Garrel, kam 2016 beim Filmfestival in Locarno posthum zur Uraufführung. Mitglied der Akademie der Künste seit 1994 zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen Beschreibung des Bestandes Archiv im Aufbau Text- und Regiebücher, Notizen, Aufzeichnungen, Textentwürfe, Kritiken, Videos
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