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Joana-Maria-Gorvin-Archiv
Kurzbiografie/ Geschichte der Institution Geboren als Maria Gerda Glückselig am 30. 9.1922 in Sibiu (Hermannstadt), Rumänien; gestorben am 2. 9.1993 in Klosterneuburg Joana Maria Gorvin war Tochter des Dirigenten und Musikpädagogen Karl Max Glückselig. 1937 Abitur, danach 1938 nach Berlin an die Schauspielschule des Berliner Staatstheaters bei Gustaf Gründgens. Noch während ihrer Ausbildung nahm sie den Künstlernamen Gorvin an, da Gründgens befürchtete, dass sie mit ihrem richtigen Nachnamen Glückselig antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt sein könnte. 1940 legte sie sich den Vornamen Joana zu und hatte ihr erstes Engagement in Potsdam. 1943 Engagement in das Gründgens-Ensemble des Berliner Staatstheaters am Gendarmenmarkt, von wo aus ihre umjubelte Theaterkarriere ihren Lauf nahm. Sie übernahm auch Sprechrollen im Hörfunk. Eine der bekanntesten Funknovellen entstand 1951 unter der Regie von Kurt Wilhelm beim Bayerischen Rundfunk. In Ich denke oft an Piroschka (1954) glänzte sie in der Titelrolle als Piroschka. 1963 sprach sie, ebenfalls beim BR, die Hauptrolle der Marguerite Gautier in Die Kameliendame. Ihre Partner waren unter anderem Klausjürgen Wussow, Eberhard Müller-Elmau und Horst Tappert. Die Regie führte Heinz-Günter Stamm. 1955 erhielt Gorvin auf ihr Ersuchen die österreichische Staatsbürgerschaft und lebte in Klosterneuburg. 1968 Tod ihres ersten Ehemannes Jürgen Fehling. In zweiter Ehe war sie seit 1971 mit Maximilian B. Bauer verheiratet. Seit 1978 trat sie mehrfach bei den Salzburger Festspielen als Glaube im Jedermann auf. Ihre letzte Rolle hatte sie 1992/93 in Botho Strauß’ Stück Schlußchor. Kurz vor ihrem 71. Geburtstag starb sie an einer Gehirnblutung und wurde ihrem Wunsch gemäß in Berlin beigesetzt. Gorvins Ehemann stiftete 1995 den Joana-Maria-Gorvin-Preis. Er wird seither alle fünf Jahre von der Akademie der Künste (Berlin) vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert. Beschreibung des Bestandes Archiv Rollen- und Textbücher, Szenenfotos, umfangreiche Sammlung von Kritiken, Programmhefte; Korrespondenz in Einzelstücken; biografische Unterlagen; Sammlungen von Tondokumenten und Druckschriften Bibliothek: Theaterstücke, Rollenbücher, Bühnenmanuskripte, Werkausgaben, Lyrik; Literatur zum Theater; mit Anstreichungen, Marginalien und beschriebenen Lesezeichen; Almanache, Anthologien, Festschriften; Widmungsexemplare, u.a. von René Drommert, Oskar Kokoschka, Leopold Lindtberg, Günther Weisenborn und Carl Zuckmayer und an Jürgen Fehling von Edwin Redslob
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