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William-Dieterle-Archiv
Kurzbiografie/ Geschichte der Institution Geboren als Wilhelm Dieterle am 15. Juli 1893 in Ludwigshafen, Volksschule, 1906 - 1909 Tischler- und Glaserlehre, Schauspielunterricht bei Paul Tietsch in Mannheim. 1911 erstes Engagement am Westfälischen Städtebundtheater Arnsberg. 1912 - 1914 Engagements an den Stadttheatern Heilbronn, Plauen, Bad Dürkheim, 1914 - 1917 am Theater in Mainz. Im I. Weltkrieg vom aktiven Heeresdienst als "unabkömmlich" befreit. 1917/18 am Stadttheater Zürich, erste große Rollen in den Uraufführungen von Stefan Zweigs "Jeremias" und Frank Wedekinds "Schloß Wetterstein". 1918/19 Neue Freie Volksbühne Berlin, anschließend am Schauspielhaus München. Endgültiger Durchbruch als Schauspieler zwischen 1920 und 1923 an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. Daneben am Staatstheater Berlin (1923/24), am Theater an der Königgrätzerstraße (1925/26), am Deutschen Künstlertheater (1926/27) sowie am Wiener Theater in der Josefstadt und bei den Salzburger Festspielen. 1924 gemeinsam mit Georg Kaiser und Fred Angermayer Leitung des kurzlebigen Dramatischen Theaters in Berlin. Parallel zur Theaterarbeit ab 1920 auch Mitwirkung als Darsteller in Filmen. Erste Versuche als Regieassistent. 1923 Regiedebüt mit "Der Mensch am Wege". 1927 Gründung der Produktionsfirma "Charha-Film GmbH Berlin" gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Drehbuchautorin und Schauspielerin Charlotte Hagenbruch. Nach mehreren erfolgreichen Filmen wie "Ritter der Nacht" (1928) oder "Die Heilige und ihr Narr" (1928), bei denen Dieterle in Personalunion als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller fungiert, wird Hollywood auf ihn aufmerksam. 1929 Vertragsabschluss zwischen Charha Film und der Deutschen Universal. 1930 Übersiedlung nach Hollywood. Regisseur deutschsprachiger Versionen für First National Pictures / Warner Bros. 1933 Sieben-Jahres-Vertrag bei Warner Bros. Amerikanisierung des Vornamens in William, später US-Staatsbürgerschaft. Mit kommerziell und künstlerisch erfolgreichen Filmen, wie "A Midsummer Night’s Dream" (1935, Co-Regie: Max Reinhardt; Oscar-Nominierung als "Bester Film"), "The Story of Louis Pasteur" (1935; Oscar-Nominierung als "Bester Film") und "The Life of Emile Zola" (1937) Aufstieg zu einem der großen Prestige-Regisseure des Studios Warner Bros. 1937 viermonatiger Studienaufenthalt im Auftrag der Warner Bros. in Moskau. 1938 - 1940 gemeinsam mit Charlotte Hagenbruch Theaterunterricht in "The Max Reinhardt Workshop of Stage, Screen and Radio" in Los Angeles. 1939 Gründung und Mitfinanzierung der antifaschistischen Kulturzeitschrift "The Hollywood Tribune". Außerdem Gründung des englischsprachigen Exiltheaters "The Continental Players". 1940 - 1956 bei verschiedenen Studios unter Vertrag, u. a. RKO, MGM, David O. Selznick, Paramount und Columbia feiert er Erfolge mit "The Hunchback of Notre Dame" ("Der Glöckner von Notre Dame", 1939) mit Charles Laughton in der Titelrolle, "All That Money Can Buy" (Der Teufel und Daniel Webster, 1941) und Kismet (1944) mit Marlene Dietrich in der Hauptrolle. Mit späteren Werken wie "Portrait of Jennie" ("Jenny - Das Portrait einer Liebe", 1948) oder der Oscar-Wilde-Adaption "Salome" (1953) kann er allerdings nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen. 1951 Gründung der eigenen Pandora-Film Corp, jedoch ohne konkrete Resultate. 1958 Rückehr nach Deutschland. Regiearbeiten u. a. bei den Salzburger Festspielen, an den Stadttheatern Essen und Basel, an den Städtischen Bühnen Frankfurt, am Zürcher Schauspielhaus sowie in Berlin und München. Nur noch sporadische Kinoarbeiten, u. a. 1959 die internationale Co-Produktion "Herrin der Welt"oder 1960 "Die Fastnachtsbeichte" nach einer Erzählung von Carl Zuckmayer mit Götz George in der Hauptrolle. Von 1961 - 1964 Intendant des Freilichttheaters in Bad Hersfeld. Gleichzeitig Arbeiten für das deutsche und österreichische Fernsehen. 1964 entsteht mit der US-Produktion "The Confession" sein letzter Kinofilm. Die Hoffnung, in die USA zurückkehren zu können, zerschlägt sich jedoch. 1965 erwirbt Wilhelm Dieterle das Tourneetheater "Der grüne Wagen" in Taufkirchen bei München, dessen Leiter er zuvor war, und führt es nach Charlotte Hagenbruchs Tod (1968) zusammen mit seiner zweiten Frau Elisabeth Daum weiter. Am 9. Dezember 1972 stirbt Wilhelm Dieterle in Ottobrunn bei München. Beschreibung des Bestandes Korrespondenz; biografische Unterlagen, Adressbücher, Fotos
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